Statement

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach lässt politische Hüllen fallen und kündigt unverblümt Beitragssatzerhöhungen an

30.08.2024 – Anlässlich der jüngsten Äußerungen von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach zu bevorstehenden Beitragserhöhungen erklärt Anne-Kathrin Klemm, Vorständin des BKK Dachverbandes:

„Nun ist es amtlich: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach lässt die politischen Hüllen fallen und kündigt den Beitragszahlern ganz unverblümt und medienwirksam bevorstehende Beitragserhöhungen in der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung an. Ja, es muss Geld in die Hand genommen werden für bisher unterlassene Strukturreformen und die notwendige Verbesserung der Versorgung. Aber das muss refinanziert werden durch den Abbau von Bürokratie, Redundanzen, Überflüssigem und Ineffizientem. Dazu bisher kein Wort vom Minister. Und nein, der Umbau der Krankenhäuser und die Finanzierung eines Transformationsfonds ist nicht Aufgabe der Beitragszahler, sondern von Bund und Ländern. Und nein, Versorgungsverbesserungen erreicht man nicht mit dem Prinzip Hoffnung durch mehr Geld in der ambulanten hausärztlichen Versorgung. Und nein, die Herzgesundheit der Bevölkerung verbessert sich nicht durch Massenscreenings bei gleichzeitiger Aushöhlung der Prävention. Und bei der Pflege? Hier liegen noch gar keine Ideen zur Verbesserung der Versorgung von Pflegebedürftigen oder zur Verbesserung der Situation von Angehörigen auf dem Tisch.

Am Ende zahlen die Versicherten also einen doppelt hohen Preis: Sie haben künftig weniger Geld in der Tasche und müssen gleichzeitig mit einer Verschlimmbesserung in der Gesundheitsversorgung leben. Wir fordern Karl Lauterbauch auf, zur politischen Realität zurückzukehren. Das Geld wächst nicht immer auf den Bäumen der Beitragszahler. Die Position der Betriebskrankenkassen ist klar: Jetzt keine weiteren Belastungen für die Beitragszahler. Die Reform des Gesundheitssystems muss sich darauf konzentrieren, Effizienzreserven zu heben, statt die Versicherten zusätzlich zu belasten und die finanzielle Stabilität der Krankenkassen zu gefährden.“

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Kontakt

Thorsten Greb
Referent Kommunikation