Positionspapier

Pflegende Angehörige – übersehen, vergessen, ignoriert

Die mediale, politische, aber auch gesellschaftliche Aufmerksamkeit liegt noch immer zu stark auf der stationären Langzeitpflege. Dies ist eine zu einseitige Diskussion, denn über 84 Prozent aller Pflegebedürftigen werden zuhause versorgt!

iStock/Alex_Liew

Die hohe Bedeutung der häuslichen Pflege durch die Nächstenpflegenden, wie Angehörige, Nachbarinnen und Nachbarn sowie Freundinnen und Freunde, wird verkannt und politisch vernachlässigt. Ohne sie wäre die pflegerische Versorgung schon lange undenkbar! Es ist daher an der Zeit für einen Fokuswechsel zur Stärkung der pflegenden An- und Zugehörigen.

Die hohe Bedeutung der häuslichen Pflege durch die Nächstenpflegenden, wie Angehörige, Nachbarinnen und Nachbarn sowie Freundinnen und Freunde, wird verkannt und politisch vernachlässigt. Ohne sie wäre die pflegerische Versorgung schon lange undenkbar! Es ist daher an der Zeit für einen Fokuswechsel zur Stärkung der pflegenden An- und Zugehörigen.

Folgende Maßnahmen tragen aus Sicht des BKK Dachverbandes vor allem dazu bei, dies erfolgreich zu gestalten:

  • Ausgabensteigerungen der Pflegeversicherung durch Pflege-reformen müssen der realen Verteilung der Pflegebedürftigen nach Versorgungssektoren (ambulant und stationär) gerecht werden.
  • Pflegende An- und Zugehörige brauchen - unter bestimmten Voraussetzungen - einen eigenen Anspruch auf einen Pflegelohn. Egal in welchem Pflegemix Angehörige pflegen, ihre pflegerische Tätigkeit muss rentenrechtlich voll anerkannt werden.
  • Zur Unterstützung der häuslichen Pflege müssen alle ambulanten Leistungen in einem flexiblen Budget zusammengefasst werden.
  • Bis zur Einführung eines Gesamtbudgets muss die Kurzzeitpflege für eine bestimmte Anzahl von Tagen zuzahlungsfrei sein. Zudem sind Kurzzeit- und Tagespflege strikt rehabilitativ auszurichten. Wer keinen freien Platz in der Tagespflege findet, muss seine selbst organisierte Unterstützung ebenso finanziert bekommen.
  • Eine bundesweite Notfallnummer im Falle einer häuslichen Unterversorgung ist zu installieren.
  • Es braucht ein Gründungsprogramm, damit Betriebe und Unternehmen Kurzzeit- und Tagespflegen für ihre Mitarbeitenden aufbauen.

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